Ritter vom Lindelskopf
|
Seid gegrüsst! Man nennt mich Ritter vom Lindelskopf. Ja, einst sollte ein stolze Burg
den Gipfel dieses Berges krönen. Sein Gebäude aus Holz ward errichtet und meine Mannen
mühten sich um einen Brunnen. Doch es war uns nicht vergönnt, die Feste mit Wasser zu versorgen.
So zogen wir wieder davon.
Vieles könnte ich erzählen von Ritterehre, von unseren Tugenden und Pflichten: von Zucht und
Maßhalten, Frauendienst und Treue zum Lehnsherrn, Schutz von Witwen, Waisen und Bedrängten,
christlichem Lebenswandel und Waffentüchtigkeit. Und manches weiß ich vom Aufstieg und Fall
meines edlen Standes, von unserem Ursprung im germanischen Gefolge, von der Blüte des christlichen Rittertums
zur Zeit der Kreuzzüge und schließlich von unserem Bedeutungsverlust ab der Epoche, die ihr
Spätmittelalter nennt. Neue Waffen und Gefechtstaktiken führten zu unserem sozialen Niedergang
und wirtschaftlicher Not, weshalb manche von uns zu Raubrittern wurden.
Stets war unser Schicksal mit der Militärgeschichte verbunden. Drum wundert euch nicht, dass es hier, an der Grenze
zum Frankenreich inmitten Europas, so viele Burgen gibt. Denn blutige Schlachten wurden geschlagen in diesem Land,
noch bis in eure Zeit. Zurück blieben Ruinen von Burgen und Bunkern.
|
|